Manche Mädchen haben in Gesprächen gefragt, woran sie merken können, ob sie essgestört sind. Die Frage ist schwer zu beantworten, denn die Grenzen sind fließend. Natürlich gibt es feste Diagnosekriterien für Essstörungen, nach denen sich zum Beispiel Mediziner/innen richten. Das wird dir selbst aber wenig nützen.
Für die Beurteilung, ob du essgestört bist oder nicht, ist es auch erst einmal relativ egal, wie viel oder wenig du wiegst oder wie viele Merkmale einer Essstörung auf dich zutreffen. Wichtig ist ganz alleine, wie du dich fühlst. Und wenn du das Gefühl hast, dass die Gedanken um Essen und Hungern einen sehr großen Raum in deinem Leben einnehmen, so solltest du auf jeden Fall nachdenklich werden. Dass du viel darüber nachdenkst, heißt natürlich noch nicht, dass du wirklich eine Essstörung hast.
Aber vielleicht täte es dir trotzdem gut, mit einem dir nahestehenden Menschen zu reden. Vielleicht brauchst du auch professionelle Hilfe, weil du das Gefühl hast, nur mit Reden deine Probleme nicht mehr in den Griff zu bekommen. Sich Hilfe zu suchen, macht Angst und ist schwer. Trotzdem ist es der richtige Weg. Eine Essstörung aufzugeben, macht noch viel mehr Angst. Trotzdem wirst du irgendwann andere Wege finden und wirst wieder entdecken, wie viel mehr Kraft du zum Leben hast, wenn du deine Essstörung aufgibst.